Systemaufstellungen - eine Grundlage der emotionalen prozessarbeit

Diesen Beitrag schreibe ich aufgrund des Todes von Dr. med. Dorothea von Stumpfeldt im Oktober 2024

Dr. med. Dorothea von Stumpfeldt ist im Oktober 2024 verstorben.

Eine weibliche Methode in der emotionalen Prozessarbeit, die für alle heilenden Prozesse eine Grundlage bildet, wird vom EPA-Institut Berlin zelebriert. Mein Glück war es, dass ich 2004       Dr. med. Dorothea von Stumpfeldt kennenlernte. Mit ihrem offenen, vertrauensvollen Verständnis für experimentelle Arbeit bot sie mir sofort eine Mitarbeit bei den Systemaufstellungen an.

Über ihre breitgefächerte, experimentell emotionale Prozessarbeit wurde mir ein Einblick in eine vielfältige Heilarbeit ermöglicht. Nach zwanzig Jahren - wenn auch sporadischer – Zusammenarbeit bleiben noch Themen sowie theoretische Reflexionen als Gesamtschau offen.

Sie leitete mit Dipl. Psychologin Christine Schulze das EPA-Institut Berlin. Auf dessen Homepage ist über Dorothea von Stumpfeldt zu lesen: „Geboren 1953, ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren und behandelt auch mit Akupunktur, Neuraltherapie und Homöopathie. Sie entwickelte die EPA Methode und gründete 2002 das EPA- Institut. Durch ihre Erfahrungen mit der klassischen Schulmedizin und Psychiatrie erkannte sie die dringende Notwendigkeit einer Alternative: den Weg von einer reinen Symptom-Bekämpfung hin zu einer tiefer gehenden Therapie und zur wirklichen Erleichterung für die Seele und Heilung der Betroffenen.“ https://epainstitut.de/ueber

 

Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit einer Darlegung meines Kunstkonzeptes. Hierzu gehört auch die zwanzigjährige Zusammenarbeit mit Dorothea von Stumpfeldt. Ich lernte ihre Heilmethode, die meiner Arbeitsmethode ähnelt, über die Institutsarbeit kennen. Eine weibliche Sicht- und Handlungsweise (mit einer weiblichen Methode) sah ich als allgemeine Grundlage einer Heil-Arbeit, die Dorothea von Stumpfeldt als Ärztin und ich als Künstlerin praktizierten. Anfänglich näherte ich mich ganz langsam, doch intensiv mit Zeichnungen dem Phänomen Systemaufstellungen, die ich so sechs Jahre dokumentarisch begleitete.

 

Erweitern konnte ich mein Kunstkonzept "Weiblich gegründete Bildende Kunst" als Mitwirkende zu den Tagungen des Institutes in Berlin. Es war eine Begegnung, worin interdisziplinäre Praxis öffentlich dargestellt wurde. Hier zeigten u.a. Kunstschaffende wie Musiker, Schreiber und Maler sowie Ingenieure und Wissenschaftler mit Medizinern/Heilern zusammen ihr Verbundensein über emotionale und energetische Prozesse. Bei den Tagungen in Berlin von 2005 bis 2009 gestaltete ich Wände mit den ausgewählten Tagungsthemen. Hierfür arbeitete ich nach meiner modifizierten Methode zu von Dorothea von Stumpfeldts Anliegen, um diese als Tagungsthema zu gestalten.

Dorothea von Stumpfeldt begleitete auch mit Systemaufstellungen Präsentationen meiner interdiziplinären Kunstauffassung. Hervorheben möchte ich die in Frankfurt/Oder 2008 und danach in Berlin in den Jahren 2017 und 2019.

Danach stellten wir Systemaufstellungen explizit zum Thema Schwarzmond und Weiblichkeit auf. Wir realisierten acht aussergewöhnlich inhaltsreiche Aufstellungen bis 2021. Zu deren Abschluss ergab sich eine Zusammenarbeit mit der Film-Universität Babelsberg. Es entstand eine einmalige Film-Dokumentation über „WEIBLICHKEIT UND  KUNST: EINE SYSTEMISCHE AUFSTELLUNG" (Regie: Brigitte Grüter.)

In den Jahren danach, wo Dorothea von Stumpfeldt als Ärztin in Kliniken arbeitete, versuchte ich, sie für eine erweiterte theoretische Reflexion über interdisziplinäre Betrachtungen mit emotionaler Prozessarbeit zu gewinnen. Nach ihren Schilderungen lebte sie Grundsätze der EPA-Arbeit im Kollektiv und mit den Patienten.

 

Ein Grundsatz lautete: Ich sehe dich. Oder: Was kann ich für dich tun? Diese Grundsätze sind spirituell religiöse, die sich im Verhalten zum Gegenüber offenkundig machen.

 

Der Tod nahm eine weise Frau von meiner Seite.

Berlin, den 9.10.2024

 

TaGung für geistiges Heilen 2008

QUERSCHNITTSARBEIT

Das Thema des Querschnittes ist ein zentrales Thema bei mir. Es sind in einem Ordnungsgefüge etliche Prozesse an Querschnittsbezügen beteiligt. Wir können ohne Querschnitte nicht unser Leben gestalten. Es braucht einen offenen Blick für einen WIR-Raum, in dem wir unterschiedliche menschliche Bezugsebenen empathisch und effektiv kommunizieren, um ein natürliches, harmonisches Ordnungsgefüge zu bilden. Prozess- und Bezugsdarstellengen sind Verbindungen vielfältiger Ebenen. Um von einer einseitigen, punktuellen Sicht des Einzelnen auf eine mehrdimensionale Sicht eines Gesamtgefüges zu kommen, müssen wir unseren Blick holistisch erweitern.

Die Querschnittsarbeit beziehe ich auch auf Aktivitäten, deren funktionale Bindungen schwer oder gar nicht erkannt werden. Das hat was mit unserer einseitigen, geradlinigen auf ein Ziel ausgerichtete Denkweise zu tun. In dieser ausgrenzenden Denke gilt immer noch, was nicht aus einem wissenschaftlichen Kanon abgeleitet oder bewiesen werden

kann, gibt es nicht.                                           Den Gedanken, Querschnittsverbindungen zur Optimierung von Bezugsgeflechten einzusetzen, hatte ich schon als junge Handwerkerin auf dem Bau. Ohne eine konstruktive Zusammenarbeit unterschiedlicher Gewerke, die in einem geistigen, kreativen und materiellen Gefüge gefasst wurden, wären zum Schluss keine bis ins Kleinste gestaltete architektonische Gebilde entstanden.

Ein interessantes Beispiel: 1999 durfte ich in Berlin eine Zusammenarbeit der TU Architektur/Krankenhausbau mit der Samuel Hahnemann Schule beobachten. In der Seminararbeit projektierten Studenten beider Schulen für ein homöopathisches Mittel. Hier war der Auftraggeber die Charakteristik eines homöopathischen Mittels! Mit einer "Querschnittsmethode" war es den Teilnehmern möglich, einen kreativen Einstieg in die Problematik zu finden.


TAGUNGSGESTALTUNGEN (Auswahl) VON 2007 BIS 2009 IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM EPA-INSTITUT

Frau Dr. von Stumpfeldt lud mich ein, zu den Tagungen des epa-Institutes meine Kunst zu präsentieren. Ich musste mich erst einmal orientieren, kannte diese Art von Tagungen nicht und fing an, im alten Stadtbad Steglitz Kunstwerke zu zeigen. Der Ort eignete sich nicht für meine großformatigen Werke.

Trotzdem hängte ich an geeigneten Stellen Kunst. Mein Fazit war, die Kunstwerke wurden als dekoratives Beiwerk empfunden und nicht als selbständiger Tagungsbeitrag.

Zu meinen Vorbereitungen für die folgenden Tagungen gehörte auch meine methodische Vorarbeit. Meine Kommunikation mit Dr. von Stumpfeldt fand nur als Befragung statt. Sie umfasste Aufgaben/Themen, die sich über die Persönlichkeit der Initiatorin zeigten und zu Themen führten, die hinter dem offiziellen Einladungsthema standen.

 

Ich fragte ab, notierte mir das Gesagte.

Nachdem ich die Tagungsstätte und Tagungsräume sah, entwickelte ich jeweils ein präzisiertes Gestaltungskonzept.

Die Tagungen fanden üblich von Freitag bis Sonntag statt. Für diese drei Tage brauchte ich mehrere Wochen Vorbereitung.

Als Malgrund nutze ich auch hier eine beschichtete Folie, auf der sich Acrylfarbe hält. Die Folie liegt 150 cm breit und ist auf einer Rolle "unendlich" lang. Unkompliziert eignete sich die Folie auch zum Hängen.

Zu den Tagungen referierte ich über meine

Kunstauffassung. Hier begegnete mir ein Fachpublikum, das Zugang und Verständnis für mein Konzept zeigte und sich für ein persönliches KRAFTBILD HELFER interessierte.


GESTALTUNG FÜR TAGUNG, 2007, in einer Turnhalle in BERLIN-Lichtenberg

Thematischer Hintergrund dieses Gestaltungskonzeptes war eine Verbindung von praktisch weiblicher Heilarbeit und männlich theoretischer Heilarbeit.

In Wandnischen brachte ich ein Exzerpt aus Texten von Anne Söller und Dr. Dorothea von Stumpfeldt an.

https://cms.e.jimdo.com/app/s243f4c4045687d06/pef9c4dc2be64b5d3?cmsEdit=1

GESTALTUNG FÜR TAGUNG, 2008, in der Kirche Lukasgemeinde Kurfürstenstrasse IN Berlin

Im modern gestalteten Gemeinderaum gab es Einschränkungen für Gestaltung. Für meine bildnerischen Mitteilungen boten sich die Fenster, die Bühne und eine gläserne Wandfläche an. Zusätzlich brachte ich Bilder in der Eingangszone, in der die  Besucher begrüsst wurden, an.

Die Gemeinde bat mich, die Gestaltungen nach dem Ende der Tagung für einige Wochen weiter hängen zu lassen. Das war ein gutes Feedback, und umso unverständlicher war für mich, dass nach einigen Tagen die Werke aufgrund höherer kirchlicher Weisung entfernt wurden.

GESTALTUNG FÜR TAGUNG, 2009, Berlin, im KATHOLISCHEN FRAUENBUND am Lietzensee